Ungeduldig aktualisiere ich meine Mails - fast alle Mütter aus der Krippe haben schon einen Zusage für einen Kindergartenplatz erhalten, nur wir nicht. Auch das aktualisieren hilft nicht weiter. Dann rufe ich eben direkt an und es kommt die Antwort, die ich nicht hören wollte "ihr Kind wird erst im Oktober drei Jahre alt und Sie haben einen Betreuung in der Krippe. Sie bekommen deshalb dieses Kindergartenjahr keinen Platz. Wir sind voll."
Wie soll ich es meiner Tochter erklären, wenn all ihre Freunde aus der Krippe im Sommer in den Kindergarten wechseln.
Kann ein weiteres Jahr in der Krippe vielleicht doch hilfreich sein, weil alles noch gemütlicher, kuscheliger, ruhiger und überschaubarer ist, oder ist es hinderlich für die Entwicklung die Älteste in der Gruppe zu sein und keine neuen Herausforderungen beim Basteln, Spielen, Sprechen und Turnen zu haben.
Wie sind Eure Erfahrungen und Einschätzungen?
Dieses ungeduldige abwarten und die Abhängigkeit von der Betreuung, ohne dass die eigenen Wünsche berücksichtigt werden, kann eine echte Herausforderung sein.
Wir müssen jetzt eine private zahlen, haben in München keinen Platz mehr bekommen 😣
Liebe Sabrina, wir haben aufgrund von Umzügen schon ein paar Kitas durch und daher weiß ich, dass jede Einrichtung den Übergang von der Krippe in den Elementarbereich individuell regelt, nicht aber, wie eure Kita das handhabt.
Bei unserem ältesten Sohn wurde ich auch über Monate hingehalten bis ich irgendwann meinen Mann geschickt habe, um das Thema zu klären, weil ich das Gefühl nicht loswurde, dass das ein Machtspielchen war, wenn auch vielleicht nicht persönlich gemeint (es wurde z.B. ein Kind von extern in den Elementarbereich aufgenommen, obwohl interne immer zu bevorzugen waren). Danach hatten wir einen Platz. Häufig gibt es Listen, auf deren obere Plätze man aber nur, so meine Erfahrung und die Aussage befreundeter Erzieher, durch regelmäßiges Nachfragen und rückt. Das gilt auch fürs Nachrücken. Vielleicht habt ihr Glück und es zieht jemand weg oder ein Kind wechselt doch die Einrichtung etc. und eure Tochter kann dann um ihren 3. Geburtstag oder zumindest in den Monaten danach aufrücken. Also weiterhin anrufen, vorsprechen, „nerven“.
Und frag doch auch mal bei der Leitung nach, wie sie den Übergang üblicherweise gestalten und ob es die Möglichkeit gibt, dass eure Tochter auch ohne Eingewöhnung vielleicht das ein oder andere Mal sporadisch bei den „Großen“ hospitieren darf. Das ging in einer unserer Kitas und hat die Lütten sanft an den Start im Elebereich herangeführt. Gleichzeitig haben sie so den Kontakt zu den Freunden, die ein paar Wochen oder Monate älter waren, wunderbar halten können. Das mag natürlich aufgrund von Corona derzeit etwas schwieriger sein, aber irgendwann ist das ja hoffentlich vorbei.
Ansonsten gilt wie bei allem: Höre auf Deinen Bauch und auf Dein Kind. Versuche das vielleicht auch als Chance zu sehen: Würde eure Tochter denn als Oktoberkind mit ihren älteren Freundinnen eingeschult werden? Oder ergibt sich durch die vorübergehende Trennung vielleicht auch die Möglichkeit, eine Freundin in der Krippe zu finden, die sie bislang noch nicht so im Fokus hatte, mit der sie aber auf jeden Fall in die Schule kommt? Kinder sind häufig flexibler, als wir es ihnen zutrauen, und wachsen genauso wie wir an diesen Erfahrungen.
Alles Gute euch auf jeden Fall.