so, wo fange ich am besten an.
donnerstag hatte ich noch einmal akupunkturtermin. die hebi meinte, dass wir keinen neuen termin machen. mein et war am mittwoch eine woche später und sie sagte wenn ich in 10 tagen noch nicht entbunden hab, soll ich nochmal zur akupunktur kommen, ansonsten wirkt das solange. ich fragte sie was man denn an hausmitteln noch so machen kann, ohne gleich auf rizinus zurückzugreifen. und sie erklärte mir, dass es auf die reihenfolge ankommt: also die drei "klassiker" sex, baden, rotwein, in genau dieser reihenfolge.
den nächsten abend wollte ich es dann wissen...
der große war zeitig eingeschlafen und so blieb etwas zeit für zweisamkeit. danach ging ich nicht wie üblich mit ins bad, sondern blieb liegen - und schlief ein. zwei stunden später wachte ich auf, aber von wehen keine spur. enttäuscht ging ich ins bad, zähneputzen... und dann wieder schlafen.
am nächsten morgen hatte unser großer tatsächlich lust, nachdem ich ihn angezogen hatte, allein in seinem zimmer zu spielen. sonst klappt das bestenfalls 2 min, aber an diesem morgen vertiefte er sich in irgendetwas und ich konnte nochmal zurück ins bett und es war noch mal Zeit für Zweisamkeiten....
danach blieb ich wieder liegen (es war gegen 8 ) und papa machte gemeinsam mit Sohnemann frühstück und sie brachten es mir ans bett. diesmal packte ich mir aber noch nen kopfkissen unter den po, damit es auch wirklich wirkt...
und tatsächlich. so gegen halb 9 spürte ich kontraktionen, die sich etwas anders anfühlten, als die der letzen wochen. sie kamen aller ca. 5 min und wollten nicht mehr aufhören...
gegen 10 uhr bin ich dann in die badewanne. die wehen wurden zwar nicht wesentlich heftiger, blieben aber nach wie vor aller ca. 5 min. nach der badewanne bekam ich dann noch nen halbes glas rotwein "verordnet", aber das hätte ich vielleicht gar nicht mehr gebraucht.
papa ist dann mit dem großen nochmal in den sandkasten raus und ich bin dann auch nochmal raus. langsam wurden die abstände schon ca. 3-5 min...
ich hab dann mittagessen gekocht und danach den großen ins bett gebracht. erstaunlicherweise schlief er ohne theater ganz schnell.
mittlerweile waren nicht nur die abstände kürzer geworden, sondern die wehen wurden auch langsam schmerzhafter. sie gingen aber noch gut zu veratmen.
der Papa war viel aufgeregter als damals bei erstem mal und fing an mit der stoppuhr am handy die abstände zu messen...
gegen 15 Uhr meinte ich dann, wir könnten ja die omas mal anrufen. seine eltern wollten sowieso am we mal vorbeikommen und mit dem großen was unternehmen. sie meinten, naja wir sind grad im garten und eigentlich wollten wir ja morgen erst und naja heute abend vielleicht aber wir wollten ja heute abend auch grillen, oder wir kommen rein und holen ihn zu uns... (das abholen hatten wir vorher klipp und klar gesagt wollten wir nicht...) - ok, danke wir fragen jemand anderes...
meine mutti war grad arbeiten und hätte 1 1/2 std. von da bis zu uns gebraucht. im notfall wäre sie aber sofort losgefahren. aber wir hatten ja noch die dritten großeltern. mein vati meinte, dass sie in ca. ner stunde losfahren könnten/würden. wir vereinbarten, dass wir den großen solange mit der nachbarin auf den spielplatz schicken und die beiden ihn dann dort abholen können. OK. ne viertelstunde später klingelte das telefon. mein vati: wir fahren jetzt los.
Sohnemann haben wir trotzdem mit "tante petra" auf den spielplatz geschickt und sind dann kurz nach 4 selbst losgefahren. die wehen hatten sich nicht sehr verändert, waren immernoch im 1-3 min abstand und nur unwesentlich schmerzhafter geworden. immernoch gut zu veratmen. Deshalb war ich mir auch noch nicht so sicher, ob wir wirklich schon losfahren sollten oder noch warten können...
die hebi setzte uns dann erstmal in den vorbereitungsraum, schloss das ctg an und holte dann den papierkram. zum ctg meinte sie: na das sieht aber schon gut aus.
bei der anschließenden untersuchung meinte sie, dass die fruchtblase schon ganz prall sei, jeden augenblick platzen könnte und der muttermund bei 2 cm ist. wir sollten uns dann erstmal anmelden gehen. sie fragte mich, ob ich mit will oder meinen freund lieber allein schicken möchte. ich dachte mir treppensteigen ist doch immer gut und ging mit. wenn die fruchtblase platzt sollte ich aber SOFORT umkehren meinte sie.
als ich zurück war, machte sie dann den einlauf, da ich ja gern wieder in die badewanne wollte (der große war auch ne wassergeburt) und da muss das vorher in diesem KH unbedingt sein. nach dem einlauf wurden die wehen dann sehr schnell heftiger. sie nahm mich dann gleich mit in den kreissaal, wo ich dann einige wehen im stehen, einige auf der rechten seite, einige auf der linken seite... schon ganz ordentlich veratmen musste. es war dann mittlerweile 17:45 und mein Freund war seit ca. ner viertelstunde weg, da er wegen dem großen sehr unruhig war und nochmal schnell heim wollte um zu schauen ob alles mit den großeltern geklappt hat. gegen 18 uhr war er dann wieder da.
als er wiederkam waren die wehen schon richtig heftig. leider hatte das bett am fussende nix zum abstützen. das fand ich bei großen damals sehr angenehm. so stemmte ich meine füße halt mit aller kraft gegen die hand von meinem Freund.
mittlerweile war auch die frauenärztin da, denn die hebamme sagte, dass die herztöne von unserem Spatz zu hoch waren, so dass sie mich nicht in die wanne lassen kann ohne ne ärztin gefragt zu haben. die beiden rätzelten etwas und da die herztöne ein klein wenig besser geworden waren, willigte die ärztin ein. ich bekam nun die gretchenfrage "wollen sie noch in die wanne oder nicht?" hm, gute frage, eigentlich schon, aber in so einer situation bedarf es irgendwie ner menge kraft sich aus einer position in ne andere zu begeben. und dann noch bis zur wanne laufen... ich sagte trotzdem "wir versuchen es". laufen empfand ich ja vorher auch als angenehm während einer wehe.
der weg zur wanne war nicht weit und ging super. links stützte mich mein schatz, rechts die ärztin und die hebi kam mit dem ctg hinterher. im baderaum angekommen sollte ich mich erstmal auf die trage, die da für notfälle stand, stützen, bis das wasser fertig war. aber es kam anders... die schwerkraft tat das ihrige und so platze bei der ersten wehe die ich da im stehen hatte endlich die fruchtblase. ich schaute nach unten und sah eine unmenge an grünem fruchtwasser (ich dachte nur "scheiße") und blut. danach kam eine heftige wehe, bei der ich das gefühl hatte, dass ich pressen müsse. ohne lange zu fragen (eigentlich fragte ich gar nicht) tat ich das auch, denn ich hatte beim großen damals eher zaghaft gepresst (ich hatte das gefühl, dass innerlich alles zerreist und die schmerzen waren heftiger als die während der ganzen vorherigen geburtsphasen) und diesmal wollte ich, egal wie weh es tut, diese phase so schnell wie möglich beenden. nach dieser ersten presswehe spürte ich ein heftiges brennen. und 3 erstaunte stimmen hinter mir raunten "der kopf ist schon da". noch eine presswehe und dann sagte die ärztin etwas von: ich solle bei der nächsten wehe heftig pressen und wenn sie es sagt ganz kurz atmen und aufhören zu pressen. ich tat wie mir befohlen war. es platschte nochmal jede menge fruchtwasser zu boden und danach wurde ich sanft etwas zur seite geschoben, damit die ärztin unser baby auf die trage legen konnte... die geburtszeit wurde auf 18:24 festgelegt, obwohl alle zugaben, nicht wirklich auf die uhr gesehen zu haben. (die waren so überrascht, dass die hebi noch nicht mal beide handschuhe anhatte, sondern nur einen)
Mein Freund sagte aber, dass die ärztin dann trotzdem sofort reagiert hatte und bei unserem Spatz sofort das grüne fruchtwasser aus nase und mund gesaugt hat, als der kopf da war.
während ich in der matsche stand, wurde der Junior abgenabelt. danach sind wir gleich zurück in den kreissaal, wo die nachgeburt kam.
die ärztin untersuchte mich dann und stellte fest, dass ich keinerlei risse hatte. nur eine kleine schürfung an der scheidenwand hatte ich, die aber nicht blutete und so auch nicht genäht werden musste. (sie sollte beim wasserlassen noch etwas brennen wurde mir vorhergesagt, das war aber wenige stunden später auch schon geschichte)
ich wurde dann erstmal in eine decke gehüllt und wir drei hatten ganz viel zeit uns zu "beschnuppern". das anlegen klappte auch schon super.
als die hebamme dann die ganze sauerei die ich gemacht hatte wieder beseitigt hatte (sie und die ärztin und der baderaum sahen echt "lustig" aus. meine nachsorgehebi meinte dazu nur "berufsrisiko..."), wurde unser Spatz gewogen, gemessen und gebadet. die hebi meinte, dass sei sonst unüblich, aber da er gar so schmutzig aussah (wie ein kleiner grüner marsmensch meinte der Papa), bot sie an, ihn kurz zu baden. danach kam er wieder zu mir zurück. Papa durfte dann auf die wochenstaion gehen und abendbrot für uns holen. nachdem wir dann gegessen hatten, ging ich noch duschen und dann gings auf in richtung wochenstation.
alles in allem eine richtig schnelle, und sehr schöne geburt, da es keine lange quälerei war und alles ohne jegliche verletzung und komplikationen (bis auf das grüne fruchtwasser, was aber zum glück ja nicht in die lunge gekommen ist) geklappt hat.
so kann ich es mir vorstellen noch ne ganze fussballmanschaft zu bekommen... (nein soviele kinder wollten wir doch nicht, und nen mädchen wäre auch mal nicht schlecht... )
Was für eine tolle Geschichte! Dann wünsche ich viel Erfolg mit der (kleinen) Fußballmannschaft 😉 <3