Als mein Sohn Leo Ende Oktober 2020 zur Welt kam, standen wir kurz vor dem 2. Lockdown in Österreich. Was im Krankenhaus ganz angenehm war (wenige Besucher, Leo und ich konnten super "bonden" und uns in Ruhe ans Stillen gewöhnen), war teils eine große Herausforderung. Zum Beispiel sprang mir meine Hebamme ab, die ich für die ersten Tage daheim gebucht hatte, mit der Begründung, es gäbe eine Verordnung, die vorsieht, dass Hebammen keine Hausbesuche mehr machen dürfen. Hatte ich ein Glück, dass unser kleiner Leo nach ersten Anlaufschwierigkeiten beim Stillen im Krankenhaus sehr brav an der Brust getrunken hat und schnell sein Geburtsgewicht wieder erreicht hat. Auch sonst haben wir uns schnell aneinander gewöhnt und die ersten Tage daheim glücklicherweise ohne Schwierigkeiten überstanden.
Die kommenden Wochen schwebte ich auf Wolke 7. Ich hatte von der Postnatalen Depression gelesen. Bei mir war es das Gegenteil, ich kann mich nicht erinnern, wann ich im Leben zuletzt so glücklich und zufrieden war. Endlich hatte ich mein Wunschbaby, einen lieben fürsorglichen Ehemann und keinen beruflichen Dauerstress.
In den Wintermonaten fühlte ich mich dann wegen COVID doch etwas isoliert. Ich wollte Leo nicht ins Auto packen und herumfahren. Die Öffis mied ich sowieso aus Angst vor Ansteckung. Und der Großteil meiner Freundinnen hatte selbst Kleinkinder und war sehr vorsichtig. Babytreffs und Yoga mit Baby fielen aus. Die Termine bei der Kinderärztin waren schon fast Highlights der monotonen Wochen. Dafür bin ich jetzt umso glücklicher, dass der Frühling eingekehrt ist und man sich wieder mit Freunden und Babys im Park trifft. Auch kann ich endlich den Babyschwimmkurs nachholen, den ich so gerne mit Leo machen wollte. Für Yoga mit Baby ist es jetzt schon zu spät, denn Leo rollt und robbt schon munter durch die Wohnung. Auch auf das Kanga Training werde ich verzichten, denn Leo ist für sein Alter ziemlich groß und schwer und ich kann mir nicht vorstellen, mit ihm in der Trage Sport zu treiben. Aber es werden sich bestimmt viele andere nette Aktivitäten finden, die Leo und ich gemeinsam ausprobieren können. Ich bin optimistisch, dass ich die restliche Zeit meiner Karenz noch mit all den Sachen füllen kann, die ich so gerne mit meinem Mann und Leo machen möchte - wie einen Familienurlaub in Österreich, Besuche im Zoo und am Spielplatz und vielleicht ist sogar eine kurze Flugreise drinnen, wenn es aus Pandemiesicht weiterhin bergauf geht.
Danke für deine ehrlichen Worte 🌼 Wie gehts euch denn mittlerweile? Wir haben uns langsam wieder rangetraut (nach gefühltem Lockdown Nr. 100) und sind sogar wieder zum Babyschwimmen gegangen. Ich finde jetzt ist es wie Lottospielen :D Immer mal wieder in der Kita heißt es: Corona-Fall, alle Kinder zuhause bleiben, und ich steh doof da, mit Kind und keiner Betreuung!